nowhere noverre

In nowhere noverre spielt Fabian Chyle mit Vorlagen und Zitaten, Originalen und Kopien des klassischen Tanzes. Daraus entwickelt er eine traditionell anmutende und doch eigenwillige musikalische und tänzerische Sprache.
Das klassische Ballett ist eine der am besten konservierten und tradierten Tanzsprachen: Formalisierungen, die in das 17. Jahrhundert zurückgehen, sind uns bis heute überliefert und werden auch weiterhin praktiziert. Der Tanztheoretiker und Choreograph Jean-Georges Noverre (1727 – 1809) hat mit seinen Schriften jedoch nicht nur zur Tradierung dieser Sprache beigetragen, sondern forderte eine Neuorientierung des Tanzes hin zu einem selbstständigen Genre.
Jegliche Sprache – auch die des Körpers – wird durch Wiederholung konserviert, tradiert und fortgepflanzt. nowhere noverre zeigt die Spuren dieser Sprachen auf, dekonstruiert Text, Tanz und Musik und bringt deren Codes an die Oberfläche des Geschehens.
Um diese Codes zu untersuchen, arbeitete Fabian Chyle mit drei Generationen von Tänzern unter ihnen Jaap Flier, Gründungsmitglied des Nederlands Danstheater, die sowohl aus klassischem als auch zeitgenössischem Repertoire schöpfen.