Ich nicht Ich

Das Tanz/Musiktheater „Ich nicht Ich“ benutzt das Sprechstück „Selbstbezichtigung“ von Peter Handke als Assoziationsfeld.

„Selbstbezichtigung“ wurde 1965 von Peter Handke geschrieben. Das durch-rhythmisierte Sprechstück ist ein Schauspiel ohne Handlung und ohne Bilder um den Menschen zwischen Selbst- und Fremdbestimmung. Ein namenloses Ich gesteht dem Zuschauer seine Verfehlungen gegen bestehende Gesellschaftsregeln und nötigt ihn so, selbst zwischen Anpassung und Auflehnung Stellung zu beziehen: „Ich habe gespielt. Ich habe falsch gespielt. Ich habe nach Regeln gespielt, die nach den bestehenden Regeln gegen die Konvention waren. Ich habe an Orten und zu Zeiten gespielt, da zu spielen asozial und weltvergessen war.“
Fabian Chyle und sein Bühnenbildner Adrian Silvestri setzen diesen Text um in ein großes Podest mit Luken und Klappen, das den Spielraum in eine Ober- und eine Unterwelt teilt. Während Videoprojektionen (Video: Leonie Weber) aus der “Unterwelt“ Geschichten von menschlicher Normierung erzählen, finden auf der Bühnenoberseite körperliche Ausbruchsversuche der Tänzer statt. Die musikalische Konzeption entwickelte Bernd Konrad, Hans-Peter Jahn und Patrick Bebelaar.

Fabian Chyle

Fabian Chyle studierte Tanz, Theater und Choreographie in Amsterdam, New York und San Fransisco. Er ist als Choreograph und Performer in Europa und den USA tätig. Seine künstlerischen Arbeiten sind ästhetische Grenzüberschreitungen, die verschiedene Kunstrichtungen miteinander verbinden.
Fabian Chyle erhielt für sein künstlerisches Schaffen diverse Preise und Auszeichnungen, u.a. ein Stipendium der Kunststiftung Baden-Württemberg sowie Konzeptionsförderung von der Stadt Stuttgart, dem Land Baden-Württemberg und dem Fonds Darstellende Künste.