Ich nicht Ich
Das Tanz/Musiktheater „Ich nicht Ich“ benutzt das Sprechstück „Selbstbezichtigung“ von Peter Handke als Assoziationsfeld.
„Selbstbezichtigung“ wurde 1965 von Peter Handke geschrieben. Das durch-rhythmisierte Sprechstück ist ein Schauspiel ohne Handlung und ohne Bilder um den Menschen zwischen Selbst- und Fremdbestimmung. Ein namenloses Ich gesteht dem Zuschauer seine Verfehlungen gegen bestehende Gesellschaftsregeln und nötigt ihn so, selbst zwischen Anpassung und Auflehnung Stellung zu beziehen: „Ich habe gespielt. Ich habe falsch gespielt. Ich habe nach Regeln gespielt, die nach den bestehenden Regeln gegen die Konvention waren. Ich habe an Orten und zu Zeiten gespielt, da zu spielen asozial und weltvergessen war.“
Fabian Chyle und sein Bühnenbildner Adrian Silvestri setzen diesen Text um in ein großes Podest mit Luken und Klappen, das den Spielraum in eine Ober- und eine Unterwelt teilt. Während Videoprojektionen (Video: Leonie Weber) aus der “Unterwelt“ Geschichten von menschlicher Normierung erzählen, finden auf der Bühnenoberseite körperliche Ausbruchsversuche der Tänzer statt. Die musikalische Konzeption entwickelte Bernd Konrad, Hans-Peter Jahn und Patrick Bebelaar.