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The Nureyev Blowjob!

Ob Hochglanzmagazine, Castingshows oder Dreigroschenromane – alle erzählen Geschichten vom Wunsch nach Ruhm, Reichtum und Erfolg.

In „The Nurejev Blowjob“ wählen die Choreographen Claudia Senoner und Fabian Chyle Geschichten von Erfolg und Absturz als Ausgangspunkt ihres humorvollen Theaterabends. Theaterabend ? Vielleicht besser „Abend im Theater“, denn „The Nurejev Blowjob“ lässt sich auf kein Genre festlegen. Chyle und Senoner entführen Sie in ein fiktives Szenario aus Erfolg, Glanz und Ruhm und ziehen alle Register, um als Stars von der Bühne zu gehen! Werden sie es schaffen?

Die Voraussetzungen sind gut! In „The Nurejev Blowjob“ gehen Senoner& Chyle künstlerische Allianzen ein mit Größen der internationalen Tanz und Theaterszene: Jan Fabre, Karin Beier, Christian Philipp Müller , Alan Platel und Christian Spuck. Jeder dieser Künstler stellte Senoner und Chyle ein ästhetisches Fragment zu Verfügung, das nun zusammen mit den anderen an einem Abend aufgeführt wird.

Konzept: Fabian Chyle, Claudia Senoner, Yosi Wanunu
Performance: Fabian Chyle, Claudia Senoner
Video & Live-Kamera: Alexander Schmidt
Bühne: Adrian Silvestri, Sigi Kalnbach
Grafik: Adrian Silvestri
Assistenz: Franziska Pietsch
Management & Buchung: Kulturbüro Tellmann
Premiere: 19.09.2012 / 20 Uhr / Theaterhaus Stuttgart

Re-visiting Performance von Jan Farbe

im Württembergischen Kunstverein Stuttgart

The black dust which creates and buys art (2012)
revisiting performance von Jan Fabre
„The black dust which creates and buys art“ basiert auf der berühmten Performance „Money“ von Jan Fabre aus dem Jahr 1982. Im Mittelpunkt der Originalperformance von Jan Fabre steht die Verbindung von Kunst und Ökonomie, insbesondere von Kunst und Geld. Nach Vorgaben von Jan Fabre können die beiden Choreographen und Performer Fabian Chyle und Claudia Senoner eine aktuelle Fassung der legendären Fabre-Performance einmalig zeigen.

Performance: Fabian Chyle, Claudia Senoner, Anja Füsti, Alex Schmidt
Konzept: Fabian Chyle, Claudia Senoner & Yosi Wanunu nach Vorgaben von Jan Fabre

Platzregen

Ausgangspunkt ist ein Theaterstück ohne Text: Peter Handkes „Die Stunde, da wir nichts voneinander wussten“. Regieanweisungen, die Begegnungen und Begebenheiten beschreiben. Das Spiel steht im Vordergrund. Als Bühnenbild: ein freier Platz. Fabian Chyle inszeniert diesen Platz und denkt ihn weiter: Welche Dynamik hat ein Platz? Was bleibt vom Einzelnen, wenn sich auf dem Platz eine Gruppe formiert? Was bleibt am Ende vom Platz übrig?

Premiere: 11.02.2012
Theaterhaus Stuttgart

Schaulaufen

Ausgehend von Peter Handkes Kritik an der Medialisierung des Jugoslawienkrieges und seiner eigenen Verstrickung in ein Medienkarussell setzt sich das Tanz/Musik-theaterstück „Schaulaufen 2010“ mit verschiedenen Dimensionen von Gewalt auseinander, mit Gruppenprozessen in geschlossenen Systemen und dem Manipulieren von Informationen.

Zehn Menschen treffen sich in einem Raum, der durch Krieg deformiert und erschüttert worden ist. Sie treffen sich auf den Trümmern einer zerstörten Gesellschaftsordnung. Was entsteht dort für ein Kraftfeld zwischen ihnen? Wer wird ausgestoßen und wer angehimmelt? Wer gewinnt und wer verliert? Wer wird Diktator und wer Partisan? Welche gesellschaftlichen Normen sind gewalttätig und wie stellt sich der Einzelne dazu oder dagegen?

Traten in den letzten beiden Produktionen Protagonisten der Neuen Musik-Szene in einen Dialog mit den Tänzern, so ordnet sich diesmal die Musik dem Tanz unter. Bestehend aus viel-fältigen Zitaten der Pop- und Klassikmusik unterstreicht sie das Spiel der Performer, die auf der Bühne mit Wahrheit und Täuschung jonglieren. Auch der auf der Bühne gesprochene Text ist ein Sampling von Zitaten aus der Literatur-, Politik- und Popgeschichte.

Tanz-/Musiktheater „Schaulaufen 2010“
20. bis 23. Oktober jeweils 20.15 h, 24. Oktober 19.30 h, Theaterhaus Stuttgart

Konzeption: Fabian Chyle & Hans-Peter Jahn
Choreographie/ Regie: Fabian Chyle
Dramaturgie: Hans Peter Jahn
Tanz und Musik: Claudia Senoner, Eline Tan, Caroline Sunset Rögner, Philipp Caspari, Patrick Crossland, Wolfgang Eibl, Andreas Rutz, Mathias Schneider-Hollek, Andre Soares, Evgenij Sokolkov
Bühne/Grafik: Adrian Silvestri
Video: Heiko Scheufler, Alexander Schmidt
Kostüm: Claudia Flasche
Lichtdesign: Doris Schopf
Projekt H

Grenzland H

„In der flexiblen, den Raum immer neu definierenden Installation von Adrian Silvestri kippen Körper oder balancieren in schrägsten Positionen, zucken anfallsartig Muskeln oder verharren in Schockstarre, schieben sich Köpfe unter Platten oder Beine die Wand hinauf.“
Stuttgarter Zeitung

Im Tanz/Musiktheaterlabor Grenzland H erforschen die Tänzer/Choreographen Fabian Chyle, Renate Graziadei, Zufit Simon und Eline Tan zusammen mit den Komponisten Mark Lorenz Kysela, Alexander Grebtschenko, Michael Maierhof und Steffen Moddrow vom 15. bis 20. Februar im Kunstbezirk im Gustav-Siegle-Haus die Verbindung zwischen Körper, Raum und Musik. Tagsüber forschen sie und benutzen dazu als Assoziationsmaterial Handlungsanweisungen aus den Werken von Peter Handke. Abends präsentieren sie Ihre Forschungsergebnisse in Tanz/Musiktheaterveranstaltungen der Öffentlichkeit. Der Malereiprofessor Holger Bunk, die chilenische Philosophin Mónica Alarcón und die Tanzjournalistin Leonore Welzin vertiefen mit theoretischen Impulsen das Thema. ´

Peter Handke hat den Ruf ein kinematographischer Autor zu sein. Als Leser hat man leicht den Eindruck, man säße in einem Film, da Handke durch die Vorführung des äußeren Handelns das innerliche Erleben der Figuren darstellt: „Nachdem er sich gesetzt hat, stellt er den nackten Fuß auf die Seitenleiste des Stuhls und schneidet sich die Fußnägel. Wir kennen die Geräusche. Er tut so, also ob wir nicht zuschauten. Er schneidet sich die Nägel, so langsam, so lange, bis es nicht mehr komisch wirkt. Als er endlich fertig ist, legt er die Schere auf die Knie. Nach einiger Zeit steht das Mündel auf und geht auf der Bühne umher, wie wir sehen, um die abgeschnittenen Nägel einzu-sammeln, in die hohle Hand. Auch er tut das so langsam, dass es gar nicht zum Lachen ist.“
(Das Mündel will Vormund sein, Peter Handke, 1968)

Ich nicht Ich

Das Tanz/Musiktheater „Ich nicht Ich“ benutzt das Sprechstück „Selbstbezichtigung“ von Peter Handke als Assoziationsfeld.

„Selbstbezichtigung“ wurde 1965 von Peter Handke geschrieben. Das durch-rhythmisierte Sprechstück ist ein Schauspiel ohne Handlung und ohne Bilder um den Menschen zwischen Selbst- und Fremdbestimmung. Ein namenloses Ich gesteht dem Zuschauer seine Verfehlungen gegen bestehende Gesellschaftsregeln und nötigt ihn so, selbst zwischen Anpassung und Auflehnung Stellung zu beziehen: „Ich habe gespielt. Ich habe falsch gespielt. Ich habe nach Regeln gespielt, die nach den bestehenden Regeln gegen die Konvention waren. Ich habe an Orten und zu Zeiten gespielt, da zu spielen asozial und weltvergessen war.“
Fabian Chyle und sein Bühnenbildner Adrian Silvestri setzen diesen Text um in ein großes Podest mit Luken und Klappen, das den Spielraum in eine Ober- und eine Unterwelt teilt. Während Videoprojektionen (Video: Leonie Weber) aus der “Unterwelt“ Geschichten von menschlicher Normierung erzählen, finden auf der Bühnenoberseite körperliche Ausbruchsversuche der Tänzer statt. Die musikalische Konzeption entwickelte Bernd Konrad, Hans-Peter Jahn und Patrick Bebelaar.

Investigating Nijinsky

Zusammen mit dem Tänzer Jaap Flier (1932), dem Bühnenbildner Adrian Silvestri, dem Komponisten Mark Lorenz Kysela, dem Videokünstler Alex Schmidt, dem Dramaturgen Hans-Peter Jahn und der Lichtdesignerin Doris Schopf begibt sich Fabian Chyle auf die Spuren des Mythos Nijinsky.

nowhere noverre

In nowhere noverre spielt Fabian Chyle mit Vorlagen und Zitaten, Originalen und Kopien des klassischen Tanzes. Daraus entwickelt er eine traditionell anmutende und doch eigenwillige musikalische und tänzerische Sprache.
Das klassische Ballett ist eine der am besten konservierten und tradierten Tanzsprachen: Formalisierungen, die in das 17. Jahrhundert zurückgehen, sind uns bis heute überliefert und werden auch weiterhin praktiziert. Der Tanztheoretiker und Choreograph Jean-Georges Noverre (1727 – 1809) hat mit seinen Schriften jedoch nicht nur zur Tradierung dieser Sprache beigetragen, sondern forderte eine Neuorientierung des Tanzes hin zu einem selbstständigen Genre.
Jegliche Sprache – auch die des Körpers – wird durch Wiederholung konserviert, tradiert und fortgepflanzt. nowhere noverre zeigt die Spuren dieser Sprachen auf, dekonstruiert Text, Tanz und Musik und bringt deren Codes an die Oberfläche des Geschehens.
Um diese Codes zu untersuchen, arbeitete Fabian Chyle mit drei Generationen von Tänzern unter ihnen Jaap Flier, Gründungsmitglied des Nederlands Danstheater, die sowohl aus klassischem als auch zeitgenössischem Repertoire schöpfen.