WIN

Wer seine Chance nutzt, spielt mit im GROSSEN SPIEL, nur Verlierer bleiben auf der Strecke. Klar! Eine Binsenweisheit, der sich die Verkaufsspezialisten Johanna Niedermüller, Klaus Gramüller und Petra Weimer bis zur Selbstaufgabe verschrieben haben. Denn, was zählt ist allein, was hinten rauskommt. Auch klar! Also verkaufen sie im bedingungslosen Wettkampf, was das Bühnensortiment so hergibt.

TART Produktion: 7. und letztes Projekt in der Reihe HER MIT DEM SCHÖNEN LEBEN.

MIT Johanna Niedermüller, Petra Weimer und Klaus Gramüller
Musik: Martin Tansek
Leitung: Bernhard M. Eusterschulte / Annette Daubner

Ort: Wagenhallen Stuttgart

FUCK YOU Eu.ro.Pa!

von Nicoleta Esinencu

Nr. 6 in der Reihe HER MIT DEM SCHÖNEN LEBEN
FUCK YOU Eu.ro.Pa! ist die Auseinandersetzung einer Frau mit der post sozialistischen Realität, dem Verlust der sozialistischen Sozialisation („Heimat“) und Identität und der kindlich naiven Hoffnungen auf Europa, das in der europäischen Konsum-Realität ein besseres Leben verspricht.

„Glaubst Du HEAD & SHOULDERS ist gut? Nächstes Mal bring ich Dir amerikanische Seife mit. Von Avon. Mein Onkel aus den Staaten hat mir welche geschickt.“

Ist dass das Fenster nach Europa? Und so wendet sich die „junge Frau“ an den Vater, die Elterngeneration, erinnert sich der sozialistischen „HELDEN“ aus der Schulzeit, der Vorbilder und Ideale einer Gesellschaftsordnung, die einerseits gelebtes Leben und Identität bedeuteten und andererseits im real-existierenden Sozialismus untergingen.

Spiel: Snezhina Petrova
Konzeption: Eusterschulte / Niedermüller
Regie: Johanna Niedermüller
Dramaturgie: Andreas Wagner
Regie- / Produktionsassistenz: Mina Novakova
Raum / Kostüm: Eusterschulte

 

Investigating Nijinsky

Zusammen mit dem Tänzer Jaap Flier (1932), dem Bühnenbildner Adrian Silvestri, dem Komponisten Mark Lorenz Kysela, dem Videokünstler Alex Schmidt, dem Dramaturgen Hans-Peter Jahn und der Lichtdesignerin Doris Schopf begibt sich Fabian Chyle auf die Spuren des Mythos Nijinsky.

DIE HAMLETMASCHINE

Projekt-Reihe: HER MIT DEM SCHÖNEN LEBEN
von Heiner Müller

TART Produktion in Koproduktion mit dem Theater Bulgarische Armee (Sofia), dem Theater Rampe Stuttgart und dem Theatre National du Luxembourg (TNL)
Ensemble: Georgi Novakov, Johanna Niedermüller, Nickel Bösenberg, Ekaterina Kirilova Stoyanova, Leonid Anatoliev Jovchev, Snezhina Petrova, Stefan Kostadinov Valdobrev

Regie / Raum / Kostüm: Bernhard M. Eusterschulte
Dramaturgie: Andreas Wagner / Bojan Papazov
Produktionsleitung: Mitko Todorov, Johanna Niedermüller,Yana Novakova
Öffentlichkeitsarbeit: Johanna Niedermüller, Bernhard M. Eusterschulte
Produktionsassistenz: Mina Novakova

Premiere: Theater Rampe Stuttgart

Am 9. Jan 2009 jährt sich der 80. Geburtstag Heiner Müllers. “Die Hamletmaschine”, 1977 in Bulgarien geschrieben, gehört zu Heiner Müllers bedeutendsten Theatertexten und gilt als Weg bereitende Arbeit “postdramatischen Theaters”.
Das vom Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst Baden-Württemberg und vom Kulturamt der Stadt Stuttgart geförderte Theater-Projekt DIE HAMLETMASCHINE steht im Zeichen des Kulturaustausches Baden-Württembergs mit dem neuen EU-Land Bulgarien, das seit Jan. 08 der Europäischen Union gehört.
Iniziiert wurde das Projekt vom freien Stuttgarter Theater-Label TART Produktion unter der Leitung von Bernhard M. Eusterschulte und Johanna Niedermüller in Koproduktion mit dem Theater Bulgarische Armee Sofia, dem Theater Rampe und dem Theatre National du Luxembourg (TNL).

Die Inszenierung der HAMLETMASCHINE setzt sich mit der jüngsten Geschichte Bulgariens vom Ende der kommunistischen Ära über die BLAUE REVOLUTION ´89 bis zum EU-Beitritt auseinander und überblendet deutsch-deutsche und bulgarische Geschichte, vom Ende des „Kalten Krieges“, der ideologischen System-Erstarrung des Sozialismus, dessen Zustand zwischen Aufbruch und Scheitern Heiner Müller im Reflexionsraum der HAMLETMASCHINE reflektiert, bis zum „Fall der Mauer“ und den sozialen, politischen und ökonomischen Folgen bis heute.
Mit dem Neuanfang der BlAUEN REVOLUTION versprechen Demokratie, Kapitalismus und der EU-Beitritt abermals ein besseres Leben für alle. Wie steht es um die Hoffnungen und Erwartungen nach dem neuerlichen Aufbruch?

 

Hamlet kehrt aus Wittenberg zurück und trifft auf veränderte unrechtmäßge Macht- und Familienverhältnisse, deren Aufklärung er angeekelt verfolgt und die in die Tragödie führen; soweit der uns bekannte Hamlet-Stoff.
Heiner Müller gibt 1977 in Bulgarien den ursprünglichen Plan zu einem eigenständigen Stück über den Hamlet-Stoff auf und verdichtet das Material, das anläßlich seiner Übersetzungsarbeit an Shakespeares Hamlet entsteht, zu einem fragmentarischen Prosa-Text in 5 Bildern, der auf Charactere und Handlung ganz und weitestgehend auf Dialog verzichtet. Der monologische Text verknüpft und verarbeitet zentrale Motive und Figuren des Hamlet-Stoffes (Ophelia, Polonius, Horatio) und assoziatives Text-Material mit zeitgeschichtlichen Ereignissen wie der Niederschlagung des Reform kommunistischen Ungarn-Aufstandes 1956. Für Müller zeichnet sich bereits Mitte der 70er Jahre ab, daß sich die in das sozialistische Gesellschaftsmodells gesetzten Hoffnungen und Erwartungen in der System-Erstarrung des real-existierenden Sozialismus nicht erfüllen werden, kein Dialog mehr stattfindet. In dieser Situation reflektiert Müller selbstkritisch die korrektive, tragisch-komische Rolle des Intellektuellen (Hamlet) und schreibt sie in die Figur des Hamlet-Darstellers ein, der seine (gesellschaftspolitische Funktion) Rolle verloren hat, enttäuscht und bar jeder Hoffnung auf Veränderung und Erneuerung.

 

MASSE MENSCH

von Ernst Toller

Eine szenische Installation
TART Produktion Stuttgart zeigt Ernst Tollers Stück MASSE MENSCH als Requiem auf einen kollektiven Traum des 20. Jahrhunderts.

Ernst Toller zieht 1919 in MASSE MENSCH das Resümee aus seinen Erfahrungen mit der gescheiterten Münchner Räterepublik. „Der Mensch will gut sein“, aber die Umstände lassen dem Handelnden keine Wahl. „Darf man das Gute mit schlechten Mitteln, die Freiheit durch Unterdrückung erkämpfen“? Eine Frage, die trotz ihrer scheinbaren historischen Ferne aktuell ist. Ernst Toller verarbeitet sie als das moralische Dilemma des Revolutionärs, der um der guten Sache willen handelnd schuldig wird.

mit Caroline Betz, Mareile Metzner, Yana Novakova, Robert Atzlinger, Folkert Dücker, Klaus Gramüller und Bernhard Linke

Musik: Martin Tansek

Regie: Bernhard M. Eusterschulte / Annette C. Daubner
Produktionsleitung / Öffentlichkeitsarbeit: Johanna Niedermüller

Ort: SSB Kantine / Veielbrunnenweg 21

 

Territorial Imbalance

Territoriale Streitigkeiten bestimmen die täglichen Nachrichten, wobei die Territorien nicht nur geographischer Art sind: heutzutage wird an allen Grenzen gekämpft – den wirtschaftlichen, ideologischen, religiösen und nicht zuletzt an den emotionalen Territorialgrenzen.
Drei Tänzer etablieren ihren persönlichen Raum und erweitern ihn durch Einflußnahme auf die Räume der anderen, die annektiert und zerstört werden. Was als individuelle Abgrenzung beginnt entpuppt sich im Verlauf zunehmend als Wettstreit. Die codierten Körper werden zu den Territorien von Sicherheitsbedürfnis, Rage, Angst und Zorn.
Territorial imbalance ist das Wechselspiel territorialen Machtgewinns -und verlusts: Was ist mein Raum? Welche Regeln herrschen dort? Wie kann ich mich ausweiten? Welche Mechanismen setzen ein, wenn das eigene Gebiet verletzt wird?

Fabian Chyles Arbeiten sind “eine eigenwillige Verbindung von Tanz, Bewegung und Theatralität in einer klaren und ästhetischen Formsprache”.

Tänzerinnen:
Andrea Hackl
Tereza Lenerova
Eline Tan.

Raum: Adrian Silvestri
Tanz: Eline Tan, Andrea Hackl Tereza Lenerova
Komposition: Mark Lorenz Kysela
Kostüme: Claudia Flasche
Dramaturgie: Hans Peter Jahn

BANKROTT oder ES BLEIBT JA IN DER FAMILIE

eine Komödie von Alexander N. Ostrowski
in einer Neuübersetzung aus dem Russischen

Konzeption u. Regie: Bernhard M. Eusterschulte

TART Produktion in Kooperation mit dem Fairkauf2.handKaufhaus / Caritas Verband für Stuttgart e.V.

Der Kaufmann Bolschow plant sein Vermögen auf die Seite zubringen und sich auf Kosten seiner Gläubiger zu bereichern. Dazu überschreibt er seinen Besitz seinem Geschäftsführer, unter der Bedingung, daß dieser seine Tochter zur Frau nimmt, die Bolschow zu dieser Zweckehe zwingt. Zunächst scheint der großartige Plan Bolschows, der das Vermögen in der Familie halten soll, aufzugehen. Aber es stellt sich heraus, daß sich der neue Schwiegersohn und seine Luxus verwöhnte Frau nicht an die getroffenen Vereinbarungen halten. Sie genießen ihren Reichtum und geben das Geld mit vollen Händen aus. Schließlich landet Bolschow im Schuldenturm, während seinem neureichen Schwiegersohn eine Anklage wegen Veruntreuung anhängig ist. Am Ende stehen alle mit leeren
Taschen da.

In BANKROTT oder ES BLEIBT JA IN DER FAMILIE arbeitet jeder gegen
jeden, wenn es nur einen Vorteil verspricht. Wir erleben Menschen, die nach Glück und gesellschaftlicher Anerkennung streben, aber blind vor Habsucht in die Fallen stolpern, die sie selbst gestellt haben.

 

Sum Up

eine TART Produktion Event Performance in der Galerie Angelika Harthan

von Bernhard M. Eusterschulte, Johanna Niedermüller und Thomas Pfisterer

„Das Spektakel ist die ununterbrochene Rede, die die gegenwärtige Ordnung über sich selbst hält, ihr lobpreisender Monolog.“ Guy Debord

im Rahmen der Projekt-Reihe: HER MIT DEM SCHÖNEN LEBEN
Aus Anlaß des Jubiläums
30 Jahre Kunststiftung Baden-Württemberg
Galerie Harthan

 

XANADU CITY

eine TART Produktion in Koproduktion mit dem theater rampe stuttgart und dem Ballhaus Ost

mit Johanna Niedermüller, Yana Novakova, Joachim Bräutigam, Folkert Dücker, Robert Krüger, Stefan Naszay, Da Sun, Minyu Wang

Konzeption: Bernhard M. Eusterschulte u. Amely v. Kapff
Regie: Bernhard M. Eusterschulte
Dramaturgie: Amely v. Kapff

Das Projekt „Xanadu City“ setzt sich mit der gesellschaftspolitischen Situation des Arbeitsmarktes, der anhaltenden Arbeitslosigkeit und den Lebensperspektiven, die das Verhältnis von Arbeit und Identität neu definieren, unter den Vorzeichen einer Arbeitswelt, die Mobilität, Flexibilität und Qualifikationsmaßnahmen prägen, auseinander.
Das Projekt zeigt fünf arbeitsuchende Menschen unterschiedlicher Herkunft und Sozialisation, die das Versprechen eines „besseren Lebens“ in eine Art Trainingscamp auf dem Weg nach XANADU CITY führt. An diesem Übergangsort erwarten sie mit Spannung die Qualifiaktions-Übungen, von denen sie sich die Chance auf ein nicht näher definiertes Beschäftigungsverhältnis in Xanadu City erhoffen.

Die Qualifikations-Schleife
Schulungen und Qualifikationsmaßnahmen für den 1. Arbeitsmarkt sind die Regel. Berufsvorbereitende Praktika sind inzwischen ein weiteres und probates Mittel, um sich für den Einstieg ins Berufsleben zu qualifizieren. All diesen Maßnahmen ist eins gemein: das Versprechen der Qualifikation für den 1. Arbeitsmarkt. Nutzen, Dauer und Vergütung stehen nur leider allzu oft in keinem Verhältnis zum Versprechen, einen Arbeitsplatz zu finden. Die erworbenen Qualifikationen bleiben in der Regel unkonkret. Angestaut wird eine Bereitschaft für ? ein Fähigkeitspotenzial für ? – für was aber, bleibt optional. Und weil dieser Optionalität kein konkretes Arbeitsfeld gegenübersteht, verleibt sie sich ein, was immer ihr fehlt. Und ihr fehlt immer etwas, um bereit zu sein für … ? Demnach kennt die Warteschleife, um die es sich hier handelt, auch kein Ende. Ebenso wie der Erwartung der Qualifikanten immer die Desillusionierung anhaftet, nicht alle möglichen Qualifikationen erworben zu haben. Das Ergebnis ist eine endlose flache Qualifikationsebene ohne Anhaltspunkt, die für alles und nichts bereit hält. Eine identitätsstiftende Aussage wie: „Ich bin …“ kommt nicht mehr vor und beschreibt ein antiquiertes Verhältnis von Arbeit und Leben.

Eine halbe Million Menschen unter 25 haben keinen Job. Experten nennen die Lehrstellensituation „extrem dramatisch“. Für viele Jugendliche gibt es keinen Ausweg mehr aus den Warteschleifen.

„(…) Ohne Schulausbildung geht es in die schulische Fortbildung. Mit 25 kommt der bruchlose Wechsel zu Weiterbildungen für Erwachsene (…) Einige arbeitslose Schulabgänger werden so in Endlosschleifen geschickt. Beschäftigungstherapien ohne Erfolgsaussichten.“

Simon Jäggi; taz vom 31.7.2002

„(…) wir sind uns darin einig, dass man durch die Teilnahme an einem derartigen Projekt aus der Arbeitslosenstatistik fällt und genau darin liegt sicher der Sinn solcher Programme.“

Dörthe Kaiser, Arbeitslos, Erfahrungsbericht einer Jobsuchenden

PERFECT CUTS

von Juliane Kann
Regie: Bernhard M. Eusterschulte
mit Kathrin Kestler, Mareile Metzner und Johanna Niedermüller

Ort: KERTU HAIR & Heinz Klinger

Das Projekt PERFECT CUTS nimmt eine Klischee-Ikone des modernen Lifestyle in den Fokus: die Hairstylistin oder Friseuse; korrekt: Friseurin.

Drei unterschiedliche Lebensläufe und -perspektiven. Drei Frauen, Mona, Ella und Cornelie im Alter zwischen 20 und 40. Die Auszubildende, gelangweilt, konsum-verrückt und sexy, die Chefin, neurotisch und zynisch, die routinierte Friseurin, verbraucht und abgeklärt. Alle drei auf der Suche nach dem Glück, das irgendwo hinter der Schönheit liegen muss oder genau da.

Und Backstage, auf der After Work Party reden die 3 Frauen über ihr Leben, ihre alltäglichen Sorgen, Wünsche und Hoffnungen. Mona, die unglücklich in ihren verheirateten Chef verliebt ist, Ella, die andauernd trouble mit ihrem unzuverlässigen Freund hat und Cornelie, die die Vierziger-Schwelle bereits überschritten hat und mit Mann und Kindern in der Midlife-Crisis steckt. Und weil sich für all das so schwer die richtigen Worte finden, packen sie ihr Leben und ihre Gefühle in POP-Songs.